10.000.000.000 Euro … Was denn noch?

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©2014 Alexander Schäfer - Symbolfoto

Kommentar Bereits im Jahre 2010 machten in Kreisen der Gegner von Stuttgart 21 Informationen die Runde, dass Stuttgart 21 über 10 Milliarden kosten wird. Leider konnte der Whistleblower damals keine belastbaren Beweise mitliefern. Die Projektverantwortlichen liefen also wie gewohnt im Angesicht aller Risiken pfeifend durch die mittlerweile abgeholzten Wälder. Von einem „Hornberger Schießen“ zum anderen … von einer sogenannten Bodenplatte zum nächsten sinnlosen Loch in irgend einem Berg. Und heute? Überraschenderweise NACH dem letzten sogenannten Lenkungskreis vernimmt man vom Bundesrechnungshof (nach immerhin angeblich drei Jahren Prüfung teils geheimer Unterlagen der sogenannten Deutschen Bahn), dass die Kosten des Immobilienprojektes an die 10.000.000.000 Euro kommen könnten. (Welch weiterer Zufall: Natürlich NICHT höher als die bisherigen Berechnungen der Gegner.)

Seit Jahren werden die Argumente der Gegner des Bahnsinns ignoriert und als Spinnerei abgetan. Stattdessen lügt man sich von Schlichtung zu Volksabstimmung – von Prellbock zu Grundstein – von Wahl zu Wahl. Man belügt, offensichtlich wider internes Wissen, das ganze Land bei einer Volksabstimmung, und da es einem ja gut rein passt, interessiert dann weder ein nicht erreichtes Quorum noch die Tatsache, dass es sich lediglich um die Entscheidung zu einem Finanzierungsdetail handelt, welches zudem spätestens heute einen längst gegenstandslosen sogenannten Kostendeckel betrifft.

Nach und nach treten sie alle ein – die Risiken, durch die so vielen Stuttgarter Bürgern klar wurde, dass es sich bei so einem nutzlosen Projekt nicht lohnt, derartige Risikien bei so hohen Kosten und so wenig Nutzen einzugehen. Selbst nicht vorhergesagte Risiken beim Umbau des Gleisvorfeldes, welche mehrere Züge entgleisen ließen, konnten niemand mehr wirklich zur Vernunft bringen. Die Projektbefürworter sind längst zu GegnerGegnern mutiert, mit dem Projekt selbst haben diese mittlerweile so wenig wie mit vernünftigen Argumenten zu tun. Auch jetzt gilt wieder mal der Tenor der sich als unfehlbar Überschätzenden: „Das wussten wir doch alles – heute wird doch sowieso alles teurer.“ Soso, warum konnte man dann nicht mit offenem Visier in die Volksabstimmung gehen? Wieso ist es so schwer, einfach mal zugeben zu können, dass man sich irrte?

Man ging IMG_3304schlicht und einfach Blendern und Hütchenspielern im Gewand „ehrbarer Kaufmänner“ auf den Leim. Ist es wirklich wichtiger, die letzte Zacke in der Krone zu behalten und nun auch noch die letzten großen Risiken einzugehen? Nur um dann zu merken, dass die Gegner des Projektes doch stets Recht hatten. Muss wirklich – im Angesicht des Beispiels, das der Berliner Flughafen darstellt – noch mehr geopfert werden?
Ist es nicht wirklich an der Zeit die Furcht vor der Furcht zu irren abzulegen?

Gemeinsam oben bleiben – heute noch umsteigen!

Einsicht oder nicht, es wird ja doch so kommen. Fakten, die Realität und letztlich die Physik lassen sich nicht von Politik oder Kefer-Serviettenplanungen beeindrucken.

05.07.16 / LoB

1 Kommentar

  1. Fast ein guter Kommentar, aber kaum zu lesen. Hätte nicht vor Veröffentlichung mal einer drüberschauen können, um die katastrophale Rechtschreibung und Zeichensetzung zu überprüfen?

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