Georg Brunnhuber – der neue Vorsitzende des Bahnprojekts Stuttgart Ulm

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Georg Brunnhuber im Turmforum
Georg Brunnhuber

Heute, am 6.2.2015, stellte sich Georg Brunnhuber Medienvertretern im Turmforum als neuer Vorsitzender des Vereins Bahnprojekt Stuttgart – Ulm e.V. vor. Diese Tätigkeit übt er künftig ehrenamtlich aus, jedoch ist er gleichzeitig auch Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG – derzeit in Doppelfunktion als Sonderbeauftragter für den Bereich Politik für den Vorstandsvorsitzenden der DB sowie als Leiter für Wirtschaft, Politik und Regulierung.

Neben Informationen zur Person (CDU, ehemals u.A. Vorsitzender der Verkehrskommission der CDU-Mittelstandsvereinigung, Jahrgang 1948, verheiratet, zwei Töchter) folgten Details zum Verein. Demnach wird weder eine neue Projektsprecherdoppelspitze angestrebt, noch tritt der Nachfolger des ehemaligen Vorsitzenden Wolfgang Dietrich künftig gleichzeitig auch als Projektsprecher auf. Das war offenbar Wunsch anderer Projektbeteiligter und eine Bedingung des Landes Baden-Württemberg, die ruhende Mitgliedschaft wieder aufzunehmen und sich auch finanziell wieder zu beteiligen. Informieren wird künftig der Verein allgemein, bzw. die Baulogistik betreffend direkt Manfred Leger, der die DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH derzeit leitet. Weitere Bedingung für eine aktive Beteiligung des Landes war offenbar auch eine paritätische Konstellation aus drei Vertretern der DB sowie jeweils einem Vertreter des Landes, der Region und der Stadt Stuttgart.

Man geht also wieder aufeinander zu und die Strategie der DB scheint nun aufzugehen: Die geschaffenen Fakten machten aus scharfen Kritikern wie Verkehrsminister Winfried Hermann kritische Begleiter, dann konstruktiv-kritische Begleiter und trotz offenbar noch immer konträrer politischer Positionen künftig wohl einfach Projektpartner. Die Zeiten grüner Opposition wären damit dann endgültig Geschichte.

Billig ist die Mitarbeit allerdings nicht: Die Vollmitgliedschaft im Verein und damit das Stimmrecht soll stolze 300.000 bis 900.000 Euro kosten, aber immerhin wurde in Aussicht gestellt, für 2016 im Vereinshaushalt Einsparungen vorzunehmen. Wo die Potentiale dafür liegen, blieb allerdings offen. Derzeit liegt man mit der Dauerausstellung eigenen Angaben zufolge in der Beliebtheit direkt hinter den Museen von Mercedes Benz und Porsche. Kulturförderung wurde hier offenbar ganz neu interpretiert…

Ausblick vom Turmforum auf die Großbaustelle
Ausblick vom Turmforum

Transparenz wurde ebenfalls gelobt, jedoch verwies Georg Brunnhuber bei der Kostenfrage auf den Bundesrechnungshof und dessen Ergebnis, das dann eben abzuwarten wäre. Die Sache mit der Transparenz ist also durchaus noch ausbaufähig.