Stuttgart, den 30.08. 2012
In einer weltweiten Kampagne ruft Greenpeace derzeit alle Menschen dazu auf, sich persönlich für den Schutz der Arktis einzusetzen. Die Unterzeichner fordern, dass Erdölförderung und industrielle Fischerei in der hohen Arktis verboten werden. Zum Hintergrund der internationalen Kampagne: Konzerne wie Shell und Gazprom nutzen Klimawandel und die damit verbundene Eisschmelze in der Arktis dazu, in einer der letzten noch einigermaßen intakten Regionen der Erde nach Öl zu bohren.
Gazprom bohrt derzeit bereits 60 km vor der Küste in der Pechora See, Shell beginnt gerade mit Probebohrungen vor der Küste Alaskas. Diese Aktivitäten bergen enorme Risiken. Kommt es im Zuge der Bohrungen zu einem Unfall mit Ölüberschwemmung, ist diese Region verloren. Problematische Witterungsverhältnisse erschweren etwaige Säuberungsarbeiten ganz erheblich. Dabei deckt die zu erwartende Ausbeute an Öl aus dieser Region gerade mal 3 Jahre des weltweiten Ölverbrauchs. Das geradezu absurd hohe Risiko steht also ganz offenbar in keinerlei Verhältnis zum Nutzen der Bohrungen.
Greenpeace Presseerklärung vom 28.08.2012
Am 28.08. 2012 war „Isbjörn Beaufort“, ein Greenpeace-Aktivist im Eisbärenkostüm, im Rahmen seiner Städtetour auch zu Besuch auf dem Stuttgarter Schlossplatz, um 6 der Oberbürgermeisterkandidaten zum Thema klimagerechte Stadtentwicklung zu befragen und um ihre persönliche Haltung zum Schutz der Arktis in Erfahrung zu bringen.
Stuttgart erwartet am 07.10. 2012 bekanntlich eine der spannendsten Wahlen für das mit einiger Macht ausgestattete Amt des Oberbürgermeisters. Im Endspurt dazu fragen sich ernsthaft am Stadtgeschehen interessierte Bürger: wer kann Stuttgart? Wem überlassen wir frohen Mutes unsere Stadt? Speziell nach der letzten Landtagswahl in Baden-Württemberg steht dabei die Frage nach persönlicher Glaubwürdigkeit der einzelnen Kandidaten weit im Vordergrund. Auch dieser Umstand macht diese Wahl so spannend. Persönliche Glaubwürdigkeit ist nicht inszenierbar – schon gar nicht durch die im Wahlkampf üblichen Werbekampagnen. Wohlfeile Formulierungen der verschiedenen Werbeagenturen geraten da schnell schal. Das gilt insbesondere, wenn die zur Schau getragene Haltung der einzelnen Kandidaten nicht nachprüfbar solide unterfüttert ist.
Die Greenpeace-Aktion zum Schutz der Arktis am 28.08. 2012 bot Stuttgart eine weitere Gelegenheit, die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters noch genauer kennen zu lernen, im direkten Vergleich und anhand eines hochaktuellen Themas, dem Schutz der Umwelt und des Klimas im Zusammenhang mit zeitgemäßer Stadtentwicklung.
Anhand der cams21-Aufnahmen der Veranstaltung mag sich jeder ein eigenes Bild über die Glaubwürdigkeit der 6 OB-Kandidaten machen. Eins jedoch ist klar, wer sich als möglicher Stuttgarter Oberbürgermeister in Bezug auf Klima- und Umweltschutz sowie eine zukunftsfähige Energiepolitik für mehr Effizienz glaubhaft positionieren möchte, lehnt Großprojekte à la Stuttgart 21 konsequenterweise eindeutig und erklärtermaßen ab.
Welchen Kandidaten trauen wir also zu, die Herausforderungen eines längst überfälligen politischen, bürgernahen Umdenkens in vielfacher Hinsicht beherzt anzunehmen?
Aufzeichnungen der Interviews:
Bettina Wilhelm
Fritz Kuhn
Harald Hermann
Jens Loewe
Hannes Rockenbauch
Sebastian Turner
Interview mit Greenpeace-Eisbär „Isbjörn Beaufort“
Die Zeit drängt
Natürlich kann man die Greenpeace-Petition zum Schutz der Arktis auch online unterzeichnen. Greenpeace hat bereits 1,2 Mio. Unterschriften gesammelt, allein das zeigt das große Interesse an nicht mehr aufschiebbaren, konkreten Maßnahmen zum Schutz der Arktis.
Hier geht es direkt zur Petition:
weitere links:
Die Erlebnisse von „Isbjörn“ auf dem Blog: www.eisbaer-on-tour.de
Auf Facebook: www.facebook.com/eisbaerontour
Aufzeichnungen: herr_der_mails
Text: newmedia/drstrm
Schön, dass sie alle gefragt haben.
prima, das Greenpeace diese Aktion gemacht hat ! Es braucht mehr solcher Initiativen, um eine weitere Plünderung und Zerstörung der Natur-Ressourcen zu verhindern… Jens Loewe (www.jens-loewe.de)
Blog:
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