PFA 1.5 – Die (un) bekannten S21 Baumaßnahmen in Bad Cannstatt

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Teil 2 – Die (un) bekannten Baumaßnahmen im Protokoll und Bildern

Einen Überblick über die Baumaßnahmen gibt das Protokoll zur Veranstaltung welches neben den Fragen der Fraktionen an die Projektbetreiber auch die dazugehörigen Antworten liefert.

Passend hierzu eine mehr oder weniger kritsiche Frage kommt von der SPD-Fraktion. Darin heisst es für den Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.5

„Welche Baustellenlogistik wird, im Zusammenhang mit S21, wo auf Cannstatter Gemarkung installiert und was hat das für Auswirkungen für alle Verkehrsteilnehmer (einschließlich ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger)?“

Die Antworten dazu aus dem Protokoll

Bahnhof Bad Cannstatt

  • Baustelleneinrichtungsfläche zwischen dem künftigen Gleis 1 und der nördlich davon gelegenen Böschungsoberkante zur Eisenbahnstraße (ca. 2000 m2)

Der An- und Abtransport von Baumaterialien und -geräten erfolgt wegen der schweren Zugänglichkeit der in Dammlage befindlichen Baustelle über die Schiene. Additiv hierzu ist allenfalls ein An- und Abtransport mittels Autokran von der König-Karl-Straße aus denkbar, was jedoch aufgrund des zu Hauptverkehrszeiten relativ hohen Verkehrsaufkommens problematisch ist.


PFA 1.5 am Bhf Cannstatt (Stand 17.11.2010, Quelle: Präsentation Kommuniaktionsbüro)
Bahnsteige Bhf Bad Cannstatt
Bhf Bad Cannstatt: Bahnsteige werden teilweise abgebrochen (Stand: 22.12.2012)
Bahndamm Eisenbahnstr
Bahndamm hinter den Wohnhäusern Eisenbahnstr. wird zur BE (Stand: 22.12.2012)

Eisenbahnbrücke Neckar

  • Baustelleneinrichtungsflächen beiderseits des Neckars und auf der Trennmole (ca. 4350 m2)
  • Verlegung der Fahrbahn der Neckartalstraße (B10) und des U-Turns im Bereich einer Brückenstütze, Verlegung der Fahrbahn der Schönestraße im Bereich einer Brückenstütze, Abbruch des bestehenden Fußgängerstegs über den Neckar

Beiderseits des Neckars und auf der Trennmole sind BE-Flächen geplant. Die vorgesehenen Flächen stehen unter Verwaltung des Garten- und Friedhofamtes der Landeshauptstadt Stuttgart. Die in diesem Bereich vorhandene Wegeführung wird vom Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart verwaltet. Auf der Seite des Rosensteinparks ist für die Baustelleneinrichtung eine Modellierung des Geländes zwischen Neckar und Neckartalstraße erforderlich. Die Zufahrt zu den Baustelleneinrichtungsflächen erfolgt über die Neckartalstraße und über die Schönestraße.

Holzbrücke und Trennmole

Trennmole (Stand: 19.08.2012)

Portal Rosenstein

  • Baustelleneinrichtungsfläche zwischen neuem und altem Portal im Park

Im Bereich der Portale der Rosensteintunnel für die Fern- und die S-Bahn liegen die Logistikorte zur Ver- und Entsorgung folgender Betriebspunkte:

  • Verbau und Aushub des Voreinschnitts für die Tunnel unter dem Rosensteinpark
  • Herstellung der Innenschalen für die Tunnel unter dem Rosensteinpark
  • Herstellung der Tunnel in offener Bauweise
  • Herstellung des Brückenwiderlagers für die Eisenbahnbrücke Neckar

Der Verbindungsweg zwischen Schloß Rosenstein und der Zufahrt zum Parkhaus der Wilhelma verläuft in unmittelbarer Nähe des Baufeldes.

PFA 1.5 am Rosenstein/Neckar (Stand 17.11.2010, Quelle: Präsentation Kommuniaktionsbüro)

Holzbrücke wird ersatzlos abgebrochen (Stand: 22.12.2012)

Elephantensteg wird ersatzlos abgebrochen (Stand: 22.12.2012)

Die ist ausgelastet, sodass eine zusätzliche Belastung durch Massentransporte aus den Baumaßnahmen nicht mehr mit aufgenommen werden kann. Die Erschließung der oben aufgeführten Betriebspunkte erfolgt deshalb über eine neu zu erstellende „Baustraße Neckar“ zwischen Tunnelportal und B14/Cannstatter Straße. Die Baustraße hat eine Regelbreite von 3,5 m. Für den Begegnungsfall sind Ausweichbuchten vorgesehen. Die Zu- und Abfahrt erfolgt über die Rampe der B10 und B14 stadteinwärts. Bei der Einfahrt in die Baustraße wird das Betriebsgleis der SSB gequert.

Hier existiert bereits jetzt eine signalisierte Querung für den Individualverkehr. Das heißt, es sind keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Am Tunnelportal beginnend verläuft die Baustraße mit einem Längsgefälle von ca. 6% im Gelände und liegt etwa ab Querung der jetzigen Bahnbrücke höhengleich neben der Trasse der U14. In diesem Bereich müssen die Fahrleitungsmasten der Stadtbahn verlegt werden. Kurz nach der Unterfahrung der Fußgängerbrücke wird die Stadtbahn gequert. Hier ist eine Signalisierung erforderlich. Nach dieser Querung wird die Baustraße bis kurz vor der Einmündung in die B14 zweispurig ausgebildet. In diesem Bereich existiert bereits eine Zufahrt für Fahrzeuge der SSB. Da die jetzige Zufahrt für größere Fahrzeuge nicht befahrbar ist, muss die Straße vor der Einmündung in Richtung der Springbrunnenanlage („Berger Sprudler“) verschwenkt werden.“


Auch diese Bäume bei der Schönestr. sind akut bedroht (Stand: 22.12.2012)

…und für Planfeststellungsabschnitt (PFA)1.6a heisst es

Bereich Motorenwerke der DaimlerChrysler AG – Alte Untertürkheimer Straße

Baumaßnahmen:

  • Umbau und Erweiterung der Remsbahnüberführung,
  • Neubau Rahmenbauwerk mit Rampe und Fußgängerunterführung

Mit den Bauarbeiten kann erst begonnen werde, wenn der S-Bahn-Verkehr Richtung Untertürkheim vom jetzigen Gleis auf ein Gleis des Güterbahnhofs Bad Cannstatt westlich der Motorenwerke der DaimlerChrysler AG verlegt ist.

Remstalbahnbruecke Cannstatt

Überführung Remsbahn Alte Untertürkheimerstr

Erst nach Fertigstellung des Rahmenbauwerkes kann das S-Bahn-Gleis wieder hergestellt und in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten für diese Maßnahmen sowie für die Neubauten der Eisenbahnüberführung (EÜ) über die Alte Untertürkheimer Straße und das Überwerfungsbauwerk über die die Güterumgehungsbahn beginnen gleichzeitig.Zum Bau des linienförmigen Rahmenbauwerkes parallel zu den Motorenwerken der DaimlerChrysler AG und zur Erweiterung der Remsbahnüberführung stehen nur sehr begrenzt Flächen für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung.

Es wird deshalb notwendig, Teilflächen der Ausgleichsmaßnahme „Neckarkiesbank“ der DaimlerChrysler AG in Anspruch zu nehmen. Dabei wird die Kernzone der Ausgleichsmaßnahme „Neckarkiesbach“ geschont und durch einen festen geschlossenen Bauzaun abgetrennt und gesichert. Da die Zu- und Abfahrt zur Baumaßnahme nur über die Werksstraße der DaimlerChrysler AG erfolgen kann, wird der größte der Baustelleneinrichtungsflächen als Baustraße zum Aufstellen von Baustellenfahrzeugen und zum Be- und Entladen benötigt.Nur in den Randbereichen besteht die Möglichkeit zum Aufstellen von Baucontainern und zum begrenzten Zwischenlagern von Baumaterialien.

Bereich Alte Untertürkheimer Straße – Parkhaus der DaimlerChrysler AG

Baumaßnahmen:

  • Neubau von zwei eingleisigen Eisenbahnüberführungen über die S-Bahn,
  • Neubau Stützwand (Südseite) zwischen Eisenbahnüberführungen (EÜ) über die S-Bahn und Alte Untertürkheimer Straße
  • Neubau Eisenbahnüberführung (EÜ) Alte Untertürkheimer Straße
  • Neubau Stützwand (Südseite) zwischen Neubau Eisenbahnüberführung (EÜ) über die Alte Untertürkheimer Straße und Neubau Stützwände (beidseitig)
  • Neubau Stützwände (beidseitig) zwischen Stützwand (Südseite) und Überwerfungsbauwerk

Die Baubereiche

  • Eisenbahnüberführung (EÜ) über die Alte Untertürkheimer Straße
  • Stützwände am Parkhaus der DaimlerChrysler AG an der Alten Untertürkheimer Straße und
  • Überwerfungsbauwerk über die Güterumgehungsbahn

Können vom DB-eigenen Gelände, vom Straßenbereich der Alten Untertürkheimer Straße aus und über das Parkhausgelände der DaimlerChrysler AG erreicht werden.

Daimler Parkhaus am Motorenwerk

Parkaus DaimlerChrysler AG an der Alten Untertürkheimerstr

Daimler Motorenwerk Cannstatt

Motorenwerk der DaimlerChrysler AG

Die Baudurchführung ist weitestgehend unabhängig von den angrenzenden Baumaßnahmen. Wegen der Lage der Baumaßnahme in der Kernzone des Heilquellenschutzgebietes liegt die Gründungsebene der Pfähle und der Verbauwände = 50 cm über dem Gipskeuperhorizont. Im Bereich der Baumaßnahme stehen nur Restflächen zwischen der Alten Untertürkheimer Straße und den Bahnanlagen nach Abbruch des Schaltpostens sowie Parkplatz- und Freiflächen um das Parkhaus der DaimlerChrysler AG zur Nutzung der Baustelleneinrichtungsflächen zur Verfügung. Dabei müssen die Flächen zum größten Teil zur Zu- und Abfuhr der Baumaterialien freigehalten werden. Zur Aufrechterhaltung eines ungestörten Parkhausbetriebs werden die verbleibenden Parkplätze um das Parkhaus durch einen geschlossenen Bauzaun abgegrenzt. Der Massentransport erfolgt über die Alte Untertürkheimer Straße zum klassifizierten Straßennetz.

Bereich Augsburger Straße

Baumaßnahmen:

  • Neubau Überwerfungsbauwerk über die Güterumgehungsbahn und Stützwand
  • Neubau Stützwand (beidseitig) im Anschluss an das Überwerfungsbauwerk

Der Baubereich Überwerfungsbauwerk über die Güterumgehungsbahn und Stützwand kann nur teilweise von DB-eigenem Gelände aus erschlossenen werden. Die Lage des Überwerfungsbauwerkes und der Rampe zum Wartungsbahnhof parallel zur SSB-Gleistrasse erfordern bauzeitliche Eingriffe in die Gleisanlagen der Stuttgarter Straßenbahnen AG. Es wird eine zeitweise (ca. 6 Monate) Eingleisigkeit für die SSB erforderlich.

Die straßenseitige Erschließung der Baustelle zur Herstellung des Überwerfungsbauwerks über die Güterumgehungsbahn und der anschließenden Stützwände erfolgt von der Augsburger Straße aus. Dabei müssen die SSB-Gleise überfahren werden. Hierzu wird in Abstimmung mit der SSB und der Stadt Stuttgart die ehemalige Zufahrt im Bereich der Eisenbahnbrücke der Interregio-Kurve über die SSB und die Augsburger Straße (ca. SSB-km 1,4) ausgebaut. Zur Herstellung der Baufreiheit der Rampe vom Überwerfungsbauwerk zum Wartungsbahnhof werden die betroffenen Gleise des Güterbahnhofs Untertürkheim ersatzlos zurückgebaut.

Wegen der Lage der Baumaßnahme in der Kernzone des Heilquellenschutzgebietes liegt die Gründungsebene der Pfähle und der Verbauwände = 50 cm über dem Gipskeuperhorizont. Für die Baustelleneinrichtung stehen im unmittelbaren Bereich der Baumaßnahme keine zusätzlichen Flächen zur Verfügung. Es müssen deshalb im Zuge des Baufortschritts freigemachte Bahnanlagen zum Aufstellen von Baucontainern und zur Zwischenlagerung von Baumaterialien genutzt werden. Die Zu- und Abfahrt von der Augsburger Straße erfordert eine bauzeitliche Überfahrt über die SSB-Gleise. Der Massentransport erfolgt über die Augsburger Straße zum klassifizierten Straßennetz.

Baulogistik

Die Massentransporte im Zuge der Erstellung der konstruktiven Ingenieurbauwerke und der Erdbauwerke erfolgen mit LKW über die Alte Untertürheimer Straße und anschließende private Flächen bzw. über die Augsburger Straße. Die weitere Verkehrsführung bis zum Hafenbecken 3 oder zur BAB ist über die Otto-Hirsch-Brücken auf die B 10 und über L 1192 und L 1202 vorgesehen. Beim Bau der Zuführung Bad Cannstatt fallen ca. 9.000 m3 Aushubmaterial an. Zur Herstellung der Dämme und Bauwerksverfüllungen werden 20.000 m3 benötigt.