Presse oder PR-Kampagne

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soli flaggen greece
Symbolbild: Europa und Griechenland. Ankündigung einer Demo vor einigen Tagen

über Griechenland, Varoufakis, Zwuckelmann und Edward L. Bernays

Zwuckelmann hat sich in seinem Blog schon vor kurzem zu Griechenland geäußert und votierte darin für ein OXI und so kam es ja auch. Nun befasst er sich erneut mit Griechenland oder besser gesagt mit der Berichterstattung über Griechenland und die griechische Regierung. „Mediale Überheblichkeit“ titelt Zwuckelmann und ist geradezu entsetzt über die Überschriften und Artikel nach der Abstimmung in Griechenland und dem Rücktritt griechischen Finanzministers Varoufakis. Zwuckelmann liegt auch gar nicht falsch, dass das alles mehr als nur seltsam ist und dass man doch deutlich mehr Neutralität in der Presse erwarten sollte.

Was er nur sehr indirekt erkennt, ist, dass es sich bei all dem nur um eine ganz klassische PR-Kampagne handelt, wie sie Edward L. Bernays im Jahr 1928 in seinem Buch“Propaganda“ beschrieben hat. Für uns ist das Wort „Propaganda“ sehr negativ besetzt, doch für Edward L. Bernays ist es das nicht. Erstaunlich offen beschreibt Bernays wie Propaganda funktioniert und warum wir sie seiner Meinung nach durchaus auch brauchen. Was der Neffe von Sigmund Freud da 1928 in seinem Buch beschreibt, das ist schon erstaunlich. Eine solche Offenheit wäre in der heutigen Zeit und bei der sehr verschwiegenen PR-Branche kaum vorstellbar.

Auch wenn Zwuckelmann in seimem Blog nicht wirklich erkennt, dass die Berichterstattung zu Griechenland lediglich einer 87 Jahre alten Handlungsanweisung folgt, ist der Blogbeitrag lesenswert. Zeigt er doch an einem einzelnen, sehr konktreten und aktuellem Beispiel auf, wie eine PR-Kampagne funktioniert – leider eine eher plumpe und wenig subtile Kampagne. Wer sich ein wenig genauer für das Thema interessiert, dem sei das durchaus kurzweilige Buch von Edward L. Bernays empfohlen. Eine andere, modernere oder gar eine bessere Beschreibung von Propaganda gibt es nicht. Nur der Titel des Buches scheint etwas in die Jahre gekommen.

07.07.2015/rag

2 Kommentare

  1. Sehr guter Hinweis auf die unterirdisch PR- Kampagne gegen Griechenland und den scheidenden Finanzminister, unter den gegebenen Umständen, dass die EU- Granden nicht mit ihm verhandeln wollen, blieb im zum Wohle Griechenlands keine andere Wahl. Das ganze ist eine Pharce.

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