Um was geht es?
Rund um die Uhr, vor allem nachts, donnern über 500 Züge durch den Rheingau und das Mittelrheintal ( Unesco Welterbe ) mit einem Lärmpegel von über 100 Dezibel. In den nächsten Jahren ( DB Zukunftsplanung ) steigert sich die Anzahl auf über 700 Züge. Ein echter Horror für die Anwohner und Gäste. Die Folgen sind Wertverfall der Immobilien, Gesundheitsschäden und ein Niedergang des Tourismus. Verantwortlich für den staatlich geförderten Lärmterror sind der aktuelle Verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und der Chef der Deutschen Bahn Dr. Rüdiger Grube.
Weitere Infos http://www.rheintal-21.de
Leise Züge bisher nur Lüge?
Am 1.Oktober 2012 luden Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer ausgewählte Gäste zu einer Vorführung eines Flüsterzuges „Leiser Rhein“ nach Bingen ein.
Der Streamer Joergimd war für cams21 vor Ort:
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(„Flüsterzug“ ab Min 58:50)
Mit der neuen sogenannten Flüsterbremse (LL-Sohle, die bisher nicht zugelassen ist) will die Bahn den Lärm bis 2020 um 10 Dezibel verringern.
Nachdem nun hilfsweise die ersten 1300 Güterwaggons auf die teurere K-Sohle umgerüstet sind, hat die Bahn zu einer Vorführung des neuen Zuges „Leiser Rhein“ zu einer Hörprobe nach Bingen eingeladen. Zum akustischen Vergleich durchfuhr ein zweigeteilter Güterzug den Binger Hauptbahnhof. Im vorderen Teil liefen Waggons mit herkömmlichen Graugussbremssohlen und im hinteren Teil solche mit den leiseren K-Bremssohlen.(Im Stream ab Min 58:50 zu sehen)
Viele Mitglieder der Bürgerinitiative (Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn e.V.) machten Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer durch Zurufe und Vorzeigen von Bannern und Transparenten ihren Unmut über den ständig anwachsenden Lärm und die schleppende und bisher völlig unzureichende Umrüstung der Güterwaggons deutlich.
Um den Lärm zu verringern forderten sie ein sofortiges Nachtfahrverbot für alte Güterwaggons und eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 50 km/h.
Die genau gleiche Veranstaltung und Vorgehensweise, der gleiche Zug, die gleiche Aussage zur Umrüstung und das gleiche Versprechen, wir wollen den Lärm bis 2020 halbieren, sei bereits 2007 auf dem Bahnhof in Bingen abgegeben worden, ohne dass irgendetwas geschehen sei, was den Lärm vermindert hätte.
Schon einmal standen 2007 Bahnchef und Verkehrsminister in Bingen am Gleis, um einen mit lärmarmen Bremsen ausgestatteten Zug vorzustellen, ohne dass bis heute etwas passiert ist. Jetzt soll sich das Schauspiel wiederholen. (V. l. n. r.) Der damalige rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering, Bahnvorstand Hartmut Mehdorn und Minister Wolfgang Tiefensee.
Vernetzung
Bundesweit soll es eine Vernetzung der Bürgerinitiativen zu Flug- und Bahnlärm geben. In einer Pressemitteilung vom 19.11.2012 der medienpolitischen Sprecherin der Bundesfraktion Bündnis 90/ Die Grünen Tabea Rößner wird erklärt:
Die Bürgerinitiativen zum Bahn- und Fluglärmschutz möchten in Zukunft bundesweit gemeinsam für einen besseren Lärmschutz kämpfen. Dies vereinbarten am Samstag Vertreterinnen und Vertreter von Initiativen aus sieben Bundesländern.
„Den bundesweiten Zusammenschluss von Bahnlärm- und Fluglärminitiativen begrüße ich sehr, denn eine gemeinsame Plattform für den Schutz vor Verkehrslärm kann die berechtigten Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner kraftvoller in Berlin vertreten. Die Plattform macht deutlich, dass der Verkehrslärm kein Luxusproblem einer Minderheit ist, sondern ein bundesweites gesundheitliches Risiko ersten Ranges.“
Ganze Presseerklärung HIER lesen
Links
Bahnlärm – Das Problem, Erklärung der Lärmentstehung im Rheintal
Red/Til/Joe
Bahnlärm abwählen
[…] dem Treffen mit Grube und Ramsauer in Bingen am 1. Oktober 2012 luden Bürgerinitiativen und Kommunen zur Informationsveranstaltung „Gemeinsam gegen Bahnlärm“ […]
Nicht nur andere Trassenpreise für leise Züge, sondern auch verschärftes Tempolimit ausschließlich für laute Züge. Sonst haben Zugbetreiber null Interesse am Lärmschutz.
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