Schiffshebewerk in Magdeburg-Rothensee „Die Legende hebt weiter!“ 27.04.2014

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Die Stadt Magdeburg lädt zur großen Saisoneröffnung 2014 zum Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee ein.

Mit einem großen Familienfest am 27. April feiern die Ottostadt Magdeburg und die Region die Saisoneröffnung des 2006 stillgelegten und 2013 wieder in Betrieb genommenen Schiffshebewerks in Magdeburg-Rothensee. Unter dem Motto „Die Legende hebt weiter“ sind Groß und Klein herzlich eingeladen, den Start in die neue Saison zu feiern. Die offizielle Saisoneröffnung nimmt Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper vor.

Nach 7 Jahren Kampf und einer sehr kurzen 1. Saison 2013 geht es jetzt in die erste normal-lange Saison für die Sport und Freizeitkapitäne die nicht durch die Schleuse in MD-Rothensee dürfen mit ihren Booten von der Elbe in den Mittellandkanal.

Für erlebnisreiche Stunden sorgt von 11.00 bis 17.00 Uhr ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm für alle Altersgruppen. Zu den Höhepunkten gehören unter anderem die Goombay Dance Band („Sun of Jamaica“), die Heideländer Musikanten, das OK-Live-Ensemble mit seinem Show- und Artistikprogramm sowie der Shanty-Chor Magdeburg. Durch das bunte Programm führt Radio-SAW-Moderator Frank Wiedemann.

cams21 war vor Ort und hat für euch die schönsten Momente des Schiffshebwerks Aufgezeichnet

Teil 1

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Teil 2

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Teil 3 

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Teil 4

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Camcorderaufnahme

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Hintergrund

Das Schiffshebewerk wurde 1938 erbaut. Es überwindet ein Gefälle von maximal 18,5 Metern Wasserstand. Der Trog wiegt mit Wasserlast 5.400 Tonnen. Er ist 85 Meter lang, 12 Meter breit und hat eine Wassertiefe von 2,5 Metern. Den Gewichtsausgleich bewältigen zwei Stahlschwimmer mit einem Durchmesser von 10 Metern und einer Höhe von 35 Metern. Die Schwimmer befinden sich in Betonschächten mit einem Durchmesser von 11 Metern.

Die Schachtung im Grundwasserbereich erfolgte im Gefrierverfahren. Die Schwimmer sind in drei Kammern unterteilt, die – der Tiefe entsprechend – mit Kompressoren unter Überdruck gehalten werden. Das bewegte System wird in senkrechter Richtung mit 4 Spindeln von 42 Zentimetern Durchmesser und 27 Metern Länge geführt, die auf Spezialdrehbänken hergestellt worden sind. Der Antrieb erfolgt mit acht 44-Kilowatt-Elektromotoren.

Das Schiffshebewerk ist aufgrund seiner Technik und seiner Geschichte ein einzigartiges Denkmal. Es ist eine geniale Konstruktion, die Errichtung war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Von seiner Inbetriebnahme 1938 bis zur vorübergehenden Stilllegung 2006 hat das Hebewerk nahezu störungsfrei funktioniert.

Seit der 2006 per Erlass des Bundesverkehrsministeriums verfügten Stilllegung engagiert sich die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit der Region, dem Land Sachsen-Anhalt, dem Förderverein Technische Denkmale Sachsen-Anhalt e.V. und tausenden Bürgern der Region für einen saisonalen touristischen Weiterbetrieb der Anlage. Getragen wurden diese Bemühungen von Beginn an von den Bürgerinnen und Bürgern der Region, für die das Schiffshebewerk eine große identitätsstiftende Bedeutung hat. Sichtbaren Ausdruck fand dies in den 56.000 Protestunterschriften, die nach Bekanntwerden der Stilllegungspläne in kurzer Zeit zusammenkamen und die am 7. Juli 2006 von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in Berlin dem Bundesverkehrsministerium übergeben wurden.

Nach jahrelangen Bemühungen gelang Mitte 2011 in den Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium der Durchbruch, bei dem eine konsensfähige Lösung für eine Wiederinbetriebnahme gefunden wurde. Demnach verpachtet der Bund das Schiffshebewerk unentgeltlich an die Landeshauptstadt. Der Bund bleibt Eigentümer, die Stadt betreibt die Anlage. Ein entsprechender Nutzungsvertrag wurde am 15. Juni 2012 zwischen der Landeshauptstadt und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg unterzeichnet. Ziel ist der saisonale Betrieb des Schiffshebewerks für touristische Zwecke, also hauptsächlich für die Fahrgastschifffahrt, Motorsportboote und muskelbetriebene Kleinfahrzeuge.

Vor einer Wiederaufnahme des laufenden Betriebs waren aufgrund der mehr als sechsjährigen Stilllegung umfangreiche und kostenintensive Instandsetzungsarbeiten erforderlich, um die Anlage wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen. Nicht zuletzt waren auch sehr spezielle genehmigungsrechtliche Fragen und Zuständigkeiten zu klären. Auch darüber wurde zwischen den Beteiligten ein Konsens hergestellt.

Seit der erfolgten Wiederinbetriebnahme des Schiffshebewerks am 24. August 2013 trägt die Landeshauptstadt Magdeburg mit Unterstützung ihrer Partner aktiv zum Erhalt und Ausbau einer wassertouristischen Infrastruktur bei, die nicht nur für Stadt und Region, sondern auch für das Land Sachsen-Anhalt und darüber hinaus eine erhebliche Bedeutung hat.

Heute ist das Bauwerk für die Ausflugsschifffahrt ein wichtiger Bestandteil der Routenplanung und hat entscheidende Bedeutung für die Freizeitschifffahrt. Zusammen mit dem Wasserstraßenkreuz ist das Schiffshebewerk ein großer Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen. Jährlich zählen die Anlagen rund 100.000 Besucher.

 

Quelle: www.magdeburg.de

Siehe dazu auch den cams21 Bericht: 7 Jahre Kampf in Magdeburg.

Veranstaltungsflyer: Schiffshebewerk-Magdeburg-Rothensee

 

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