24.08.2013 #Magdeburg Endlich nach 7 Jahren!!! Wiedereröffnung Schiffshebewerk Rothensee

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Streiten gegen den Bund als Eigentümer lohnt sich. 7 Jahre bohren und schachern um Details.

Mehr als 56.000 Unterschriften für den Erhalt des Schiffshebewerkes wurden gesammelt, viele Jahre kämpften die Magdeburger und viele Menschen aus der Region für den Erhalt des technischen Meisterwerkes. Zur Neueröffnung des Schiffshebewerks Rothensee am Samstag, den 24.08.2013, führt die Weiße Flotte um 13:00 Uhr eine Sonderfahrt durch!

Hintergrundinformationen Schiffshebewerk Magdeburg:
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat sich im Bündnis mit den Landkreisen und Gemeinden der Region und dem Land Sachsen-Anhalt seit längerem gegen die 2006 vom Bundesverkehrsministerium verfügte Stilllegung des Schiffshebewerkes in Magdeburg-Rothensee eingesetzt. Gemeinsam forderte man einen saisonalen Weiterbetrieb dieses einzigartigen technischen Denkmals.

 

Unterstützt wurden diese Bemühungen durch vielfältiges Engagement der Bürgerschaft, der Vereine und Institutionen in Magdeburg, im Umland und darüber hinaus. Beispiele dieser Unterstützung sind 56.000 gesammelte Unterschriften gegen die Stilllegung, aber auch die beeindruckende Beteiligung zum regelmäßig stattfindenden „Tag des Schiffshebewerks“.

 

Das Schiffshebewerk in Magdeburg-Rothensee ist aufgrund seiner Technik und seiner Geschichte ein einzigartiges Denkmal. Es ist eine geniale Konstruktion, seine Errichtung war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Von seiner Inbetriebnahme 1938 bis zur Stilllegung 2006 hatte das Hebewerk nahezu störungsfrei funktioniert.

 

Darüber hinaus war das Bauwerk für die Ausflugsschifffahrt ein wichtiger Bestandteil der Routenplanung und hatte bald auch entscheidende Bedeutung für die Freizeitschifffahrt.

 

Zusammen mit dem Wasserstraßenkreuz ist das Schiffshebewerk ein großer Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen. Jährlich zählen die Anlagen rund 100.000 Besucher.

 

1938 erbaut, überwindet das Schiffshebewerk ein Gefälle von maximal 18,5 Metern Wasserstand. Der Trog wiegt mit Wasserlast 5.400 Tonnen. Er ist 85 Meter lang, 12 Meter breit und hat eine Wassertiefe von 2,5 Metern. Den Gewichtsausgleich bewältigen zwei Stahlschwimmer mit einem Durchmesser von 10 Metern und einer Höhe von 35 Metern. Die Schwimmer befinden sich in Betonschächten mit 11 Metern Durchmesser.
Die Schachtung im Grundwasserbereich erfolgte im Gefrierverfahren. Die Schwimmer sind in drei Kammern unterteilt, die – der Tiefe entsprechend – mit Kompressoren unter Überdruck gehalten werden. Das bewegte System wird in senkrechter Richtung mit 4 Spindeln von 42 Zentimetern Durchmesser und 27 Metern Länge geführt, die auf Spezialdrehbänken hergestellt worden sind. Der Antrieb erfolgt mit acht 44-Kilowatt-Elektromotoren. Die Leistung betrug rund 2.000 Schiffe pro Monat bei einer Schleusungszeit von jeweils rund 20 Minuten.

Diese sehr gute News kamen über AC Him und den Verein Technische Denkmale: www.technischedenkmale.de

Heute 7.8.13  erfuhren wir von der Stadt Magdeburg, dass der Eröffnungstermin am 24.08.13 bestätigt wurde. Am Montag sind die letzten Tests erfolgreich verlaufen und damit kann die Wiederinbetriebnahme erfolgen.
Die Veranstaltung wird von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr gehen.

Eine besondere Rolle kommt dem Förderverein „Technische Denkmale in Sachsen-Anhalt“ zu. Dieser Verein hat nämlich nicht nur über Jahre den Kampf um das von der Einbetonierung bedrohte Magdeburger Schiffshebewerk angeführt. Er startet anlässlich der Neueröffnung auch eine neue Spendenkampagne für Sanierungsvorhaben an einzelnen Elementen des technischen Denkmals. Wie die Volksstimme bereits berichtete, sind dafür Tafeln geplant, an denen die Namen der Spender veröffentlicht werden sollen. Vorstandsmitglied Rüdiger Hartewig wird dazu sprechen.

Zwei Fahrgastschiffe steuern an diesem Tag das Festgelände an: Die „Sachsen-Anhalt“ legt um 13 Uhr am Petriförder ab und nach einer Schleusung um 14.15 Uhr am Schiffshebewerk an. Die Rückfahrt beginnt um 16 Uhr. Dieser Ausflug kostet 18 Euro. Weitere Informationen und Buchungen zu dieser Fahrt gibt es unter Telefon (03 91) 5 43 56 85. Während des Aufenthalts steht das Schiff für Schleusenfahrten zu vier Euro (Kinder: 2,50 Euro) zur Verfügung. Diese Tickets gibt es an Bord.

Eine weitere Ausflugsfahrt per Schiff startet mit dem „Haldenslebener Roland“ um 9 Uhr in der Zollstraße in Haldensleben. Im Fahrpreis von 27,90 Euro sind Frühstück, Kaffee und Kuchen und ein zweistündiger Landgang enthalten. Infos und Tickets unter Telefon (039 04) 6 68 25 67.

Keine Kosten und dafür der Einsatz der eigenen Muskeln steht beim Ausflug des ADFC an. Die Fahrradfreunde laden Radfahrer ein, an der um 9 Uhr am Magdeburger Reiter auf dem Markt beginnenden Tour teilzunehmen. Die Ankunft ist für 11 Uhr geplant.

MVB lassen Busse zum Festgelände rollen

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) bieten für den Tag einen Bus-Zubringer. Er soll als Verlängerung des ohnehin bestehenden Schienenersatzverkehrs ab Haltestelle Pettenkoferstraße zum Barleber See bis zum Schiffshebewerk eingerichtet werden. Besucher, die mit dem Auto anreisen möchten, können den Besucherparkplatz etwa 100 Meter südlich der Sparschleuse nutzen. Dort gibt es etwa 210 Stellplätze.

Die erste Schiffshebung erfolgt mit der MS „Wolfsburg“.

Für Unterhaltung sorgen neben anderen:
Sax´n Anhalt Orchester
Shanty Chor des Magdeburger Segler-Vereins e.V.
Anna Carina Woitschack (bekannt aus DSDS)
Die Moderation wird Frank Wiedemann übernehmen.

Wegen Umzug des Reporters gibt es keinen Livestream

18.8/Joe