Donnerstagabend (27.02.2020) hatte die Türkei ihre Grenze zu Griechenland geöffnet. Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte, man werde die Migranten nicht mehr auf ihrem Weg nach Europa zurückhalten. Damit ist der Flüchtlingspakt, den die EU unter Federführung von Kanzlerin Angela Merkel im März 2016 mit der Türkei aushandelte, praktisch am Ende. Er sah vor, dass die Türkei die irreguläre Migration nach Europa verhindert und alle Menschen, die illegal auf die griechischen Inseln kommen, zurücknimmt.
Seitdem sind jede Menge Videos und Bilder im Internet zu finden, die die unmenschliche Situation an der türkisch-griechischen Grenze aufzeigen. Daher hat die Bewegung Seebrücke zu Protesten aufgerufen. „Griechisches Militär und Frontex schießen an der türkischen Grenze mit Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfern auf Schutzsuchende, vor Lesbos ist in Anwesenheit der griechischen Küstenwache ein kleines Kind ertrunken. Während an der Grenze Familien, Kinder und Jugendliche militärisch bekämpft werden, stehen in Deutschland und anderen Ländern Aufnahmeeinrichtungen leer, hunderte Städte sind aufnahmebereit. Lasst uns gemeinsam und lautstark dafür eintreten, dass die Menschen in griechischen Lagern und an der griechisch-türkischen Grenze menschenwürdig behandelt und evakuiert werden. Wir sagen: Wir können und wollen diese Menschen willkommen heißen und sie aufnehmen. Wir geben den Menschen eine Zukunft und lassen uns nicht von den faschistischen Salvinis, Orbans und Erdogans dieser Welt erpressen! Menschenrechte für alle! Gegen die Festung Europa, Erdogan und die Krise der Menschlichkeit! Das Grundrecht auf Asyl verteidigen!“
Unter dem hashtag #WirHabenPlatz fand in Stuttgart am 03.03.2020 um 18:00 Uhr eine Kundgebung, an der in der Spitze etwa 400 Menschen teilnahmen, auf dem Schlossplatz statt.
cams21 hat ein paar Reden aufgezeichnet:
Seebrücke Stuttgart
Ein Vertreter gegen Rassismus
Gedicht einer Aktivistin
04.03.2020/pet