Stuttgart21 – Putte im Interview mit cams21 und freien Fotograf zum Thema Hausdurchsuchungen

5
2096

Stuttgart, 30.08.2011

Am 12.08.2011 fanden erneut Hausdurchsuchungen bei Filmern und Fotografen, aufgrund ihrer journalistischen Tätigkeit am 20.06.2011 während einer Demonstration gegen das Milliardenprojekt Stuttgart21 und der darauf folgenden Besetzung einer Baustelle, statt. Siehe Presseerklärung von Cams21 zu erneuten Hausdurchsuchungen und Hausdurchsuchungen am 12.08.11 bei cams21 – Weitere Informationen

Putte von Flügel.TV im Interview mit cams21 Filmern und einem freien Fotografen, wenige Tage nach diesen Ereignissen:

cams21-Filmer und freie Fotografen werden des Schweren Landfriedensbruchs beschuldigt. Artikel 5 unseres Grundgesetzes garantiert die Freiheit der Berichterstattung ausdrücklich. Nur durch den Vorwurf einer schweren Straftat kann diese Freiheit eingeschränkt werden.

Es muss damit gerechnet werden, dass dieser Vorwurf letztlich wieder fallen gelassen werden wird. Die persönliche Demütigung und Einschüchterung der Betroffenen Filmer und Fotografen wird bleiben, wie auch der Einblick in ihre Privatsphäre, sowie in alle ihre persönlichen und beruflichen Dateien. Von fachkundiger Seite wurde ihnen außerdem dringend geraten, sämtliche Festplatten und Datenträger nach Rückgabe komplett zu löschen, um mit Sicherheit auszuschließen, dass unerwünschte „fremde Software“ unsichtbar installiert wurde.

Nachtrag:

Bei einer cams21 Filmerin wurde die Wohnungstür von der Polizei zeitgleich um 6 Uhr morgens geöffnet. Polizei und Staatsanwaltschaft begrüßten die Frau mit Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluß direkt an ihrem Bett. Computer mit sämtlichen privaten Daten und Arbeitsmaterial wurden konfisziert. Die Filmerin befürchtet wirtschaftliche Nachteile für sich und ihre Familie, und sah sich deswegen außer Stande, dieses Erlebnis vor unserer Kamera zu schildern…

Mit Erlaubnis von ©2011 Hannelore Kober & Jonnie Doebele

Eingestellt von cams21

5 Kommentare

  1. Eine Vorladung wegen schweren Landfriedensbruchs am 20.6. zur Erkennungsdienstlichen Behandlungen habe ich erhalten und habe die Prozedur hinter mich gebracht. Ich habe ausgesagt, dass ich den friedlichen Protest des Demozuges an jenem Montag auch auf dem GWM-Gelänge ausgeübt habe – sonst nichts. Die Polizei bekam von mir zudem eine ausführliche Darstellung der Gründe des Protests und auch Gründe für meine Überzeugung, dass unser Protest stets friedlich ist und nicht die Polizei sondern die Politischen Entscheider als Gegner ansieht. Wir konnten sogar darin übereinstimmen, dass es um gegenseitig Fairness gehen müsse. An dieser Stelle muß sich eine Diskrepanz bei den Beamten zwischen ihrem beruflich bedingten Gehorsam gegenüber Anordnungen von oben und dem eigenen Rechtsgefühl bilden. Diese gilt es m.E. subtil zu verstärken.
    Siehe auch: http://www.parkschuetzer.de/statements/94892
    http://bambuser.com/channel/ernst21/broadcast/1918366
    http://bambuser.com/channel/ernst21/broadcast/1919241

Kommentarfunktion ist geschlossen.